Merkur – der Hausberg Baden-Badens – Ausflugstipp
Zu jeder Jahreszeit hat es seinen ganz eigenen Reiz der Natur näher zu kommen und den farbenfrohen Wandel zu beobachten. Hoch oben auf dem Merkur, dem Hausberg Baden-Badens lässt sich dieses jährlich wiederkehrende Schauspiel im „Großformat“ erleben.
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Das Abenteuer in die Natur beginnt an der Talstation. Mit der Merkur Bergbahn geht es alle 15 Minuten bei einer Steigung von 23 – 54 % in knapp 5 Minuten und einer Fahrlänge von 1.192 Metern auf den Gipfel. Die Merkurbahn zählt zu einer der längsten und steilsten Standseilbahnen Deutschlands. Während der Fahrt kreuzen sich die Wege der beiden Wagen bevor die Bahn den steilsten Anstieg nimmt.
Angekommen auf 668 Meter kann es je nach Jahreszeit auch frisch werden. Der Gipfel bietet einen herrlichen Weitblick auf die Waldflächen und die Kurstadt. Noch imposanter erscheint die Landschaft von der 23 Meter hohen Aussichtsplattform auf dem Merkurturm. Für müde Wanderer und Ausflügler gibt es sogar einen Aufzug. Der Nordschwarzwald, das Murgtal, die Oberrheinebene und die Vogesen werden sichtbar. Luft atmen, sich den Wind um die Ohren wehen lassen und die Freiheit genießen. Zum Entspannen gibt es eine großzügige Liegewiese, einen Grillplatz und für Kinder einen Spielplatz. Bei der richtigen Thermik kann man zusehen wie Paragleiter ihre bunten Fallschirme ausbreiten und mit dem Wind in die Lüfte abheben. Gekonnt drehen sie ihre Runden am Himmel ehe sie wie ein Vogel davon fliegen.
Nun geht es zum Aufwärmen ins Merkurstüble. Auf der Terrasse und im urgemütlichen Hüttenambiente ist die Distanz zum Alltag ein wahrer Glücksmoment. Ein liebevoll zubereiteter Cappuccino und ein Stück hausgemachter Kuchen oder ein herzhaftes Vesper stärken den Abenteurer, der sich auf einen historischen Ausflug begeben hat.
Denn bereits am 16. August 1913 wurde die Merkurbahn in Betrieb genommen. Nach zwei Umbauten wurde der Fahrbetrieb im Jahr 1979 voll automatisiert. Der Baden-Badener Hausberg ist nach dem altrömischen Gott Mercurius benannt. Von den Römern wurde ihm zu Ehren im 16. Jahrhundert ein Stein auf dem Gipfel geweiht. Der original Stein befindet sich im Stadtmuseum Baden-Baden, ein Abguss des Weihesteins ist auf dem Gipfel zu sehen.
Der Merkurgott muss so hoch oben seinen Spaß gehabt haben. Die Vielfalt der Baden-Badener Gesteine wurde in einem überdimensionalen Würfelspiel aufgegriffen. Wissenstafeln zeigen die unterschiedlichen Gesteine, ihre Herkunft und Verwendung. Unter anderem gehörten Gneis, Granit, Buntsandstein und Muschelkalk zu den 17 Gesteinsarten. Vielleicht hat hier der Merkurgott persönlich sein Würfelspiel ausgeworfen?
Der Weg hinab kann bequem mit der Merkurbahn gewählt oder mit einer Wanderung verbunden werden. Der preisgekrönte Panorama-Weg führt am Merkur vorbei. Zweites führt den Abenteurer, beim Einschlagen der richtigen Wanderwege durch den Wald zum Wasserkneippbecken oder an das Wildgehege. Rot-, Dam- und Muffelwild lebt hier in seiner natürlichen Umgebung. Gerade im September und Oktober zur Zeit der Hirschbrunft sollte man hier vorbei schauen. Nach all den großen und keinen Entdeckungen führt der Forstweg wieder zurück zur Talstation.